Dorfentwicklung
Aufgabenstellung
Die Gemeinde Oering hat sich für ihr Dorfentwicklungskonzept auf ein zweistufiges Verfahren festgelegt:
- Zunächst soll eine Bestandsaufnahme, sowie eine Stärken- und Schwächenanalyse erstellt werden. In Ideenworkshops sollen Projektideen gesammelt werden. Die Ergebnisse sollen am Ende in einer Projektbroschüre zusammengefasst werden.
- Danach soll in einem folgenden Projekt das Dorfentwicklungskonzept entstehen.
Als Schwerpunkte der Bearbeitung wurde ein breites Bündel von Themen genannt:
- Räumliche Lage
- Bevölkerungsentwicklung
- Flächennutzung, bauliche Entwicklung
- Freizeitnutzung
- Bildung und Soziales
- Jugend, Senioren und Familien
- Verkehr
- Wirtschaft / Gewerbe / Einzelhandel; Darstellung der Gemeinde
Letztendlich erfolgte die Bearbeitung entlang der Prioritäten, die in den verschiedenen Formaten der Bürgerbeteiligung durch die Betroffenen selbst gesetzt wurden. Ein hohes Maß an Transparenz und Bürgernähe hatte die Gemeinde in ihrer Ausschreibung vorgegeben.
Vorgehensweise
Die Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzepts „Oering 2025 - Zukunft gestalten“ erfolgte im Zeitraum Oktober 2014 bis März 2015. Aufgrund der Aufgabenstellung und Zielsetzung der Gemeinde lag der Schwerpunkt bei einer breiten Bürgerbeteiligung.
Um diese zu gewährleisten, wurden folgende Beteiligungsschritte durchgeführt: Nach einer Start-Besprechung mit dem Bürgermeister und der Verwaltung einschließlich einer Ortsbegehung erfolgte der eigentliche Startschuss mit dem öffentlichen Auftakt-Workshop. Hier nahmen sich an einem Samstag-Nachmittag rund 60 BürgerInnen in drei parallel moderierten Arbeitskreisen Zeit, die Stärken und Schwächen der Gemeinde zu benennen und Vorschläge für ein aus ihrer Sicht „besseres Oering“ zu entwickeln.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zeigten große inhaltliche Übereinstimmung, auch wenn teilweise unterschiedliche Akzente gesetzt wurden. Einige Themen wie z.B. der Wunsch nach einem Dorfgemeinschaftshaus oder mehr Wandermöglichkeiten wurden kontrovers diskutiert, so dass, dass hier weiterer Diskussionsbedarf erkennbar wurde.
Die Bewertung der Workshop-Ergebnisse und die Festlegung der Inhalte für die nachfolgenden drei Themengespräche wurden in einer Auswertungsbesprechung im Konsens mit der Gemeinde vorgenommen. Neben den drei Schwerpunkten für die Themengespräche gab es noch eine Reihe kleinerer Projektvorschläge, bei denen Übereinstimmung bestand, sie nicht in Themengesprächen weiter zu bearbeiten, aber in der Projektbroschüre zu berücksichtigen.
Es wurden 3 Themengespräche durchgeführt:
Das Themengespräch I „Bürger für Bürger“ griff die Themen Mobilität / Verkehr, Nahversorgung und Nachbarschaftshilfe / Dienstleistungen auf. Hieran beteiligten sich wiederum fast 50 Bürgerinnen. Das Interesse an dem Themenkomplex war so groß, dass sich an dem Abend spontan die Arbeitdgruppe "Bürger für Bürger" gebildet hat, die nachfolgend mehrfach zusammen gekommen ist, um Lösungsmöglichkeiten für eine bessere Mobilität ohne eigenes Auto und verstärkte Nachbarschaftshilfe auszuarbeiten.
Das Themengespräch II „Wege in die Natur“ beschäftigte sich mit den Wünschen der BürgerInnen nach besseren Naherholungsmöglichkeiten, einem Hundeauslauf und den sich daraus ergebenden Konflikten mit dem Natur- und Wildschutz. Dieses Thema wurde zunächst sehr kontrovers diskutiert, im Verlauf des Gesprächs wurde sehr viel Verständnis für die konkurrierenden Belange und der Wunsch nach mehr Informationsaustausch geweckt.
Das Themengespräch III „ Ein Haus für die Dorfgemeinschaft“ wurde durch eine Bestandsaufnahme der vorhandenen gemeindlichen Räumlichkeiten sowie der Raumbedarfe der unterschiedlichen Nutzergruppen (Vereine, Gemeinde, Feuerwehr, BürgerInnen, Kirche) vorbereitet. Mit den rund 45 TeilnehmerInnen wurden die Problemlage und die Bedarfe ausführlich, aber auch kontrovers diskutiert. Als Ergebnis wurde ein Weg aufgezeigt, wie die Gemeinde ihre Entscheidung für die Bereitstellung bedarfsgerechter Räumlichkeiten für die Dorfgemeinschaft vorbereiten kann.
Ergebnisdokumentation